Kartierung Flora und Fauna
Erfolgskontrolle, Monitoring
Informationskonzepte
Daten über Pflanzen- und Tierbestände sind die wichtigsten Grundlagen für ökologische Planungen. Wir verfügen über Spezialisten mit sehr guten Kenntnissen von Flora und Fauna. Für die Artengruppen Tagfalter, Libellen, Heuschrecken, Amphibien, Reptilien, Vögel und Makrozoobenthos haben wir die Kenner ‚inhouse‘. Für weitere Artengruppen greifen wir auf unser grosses Netzwerk zurück.
Basierend auf den Grundlagen erarbeiten wir Aufwertungsprojekte für Naturschutzgebiete und Inventarobjekte, wie Amphibienlaichgebiete, Flach- und Hochmoore oder Trockenwiesen und –weiden. Für seltene Arten mit spezifischen Ansprüchen erstellen wir Artenförderungskonzepte und werten Lebensräume gezielt auf.
Ob wir unsere Ziele erreichen, überprüfen wir durch die Auswahl und Erhebung geeigneter Indikatoren, die in unsere Erfolgskontrollen und Monitoring-Programme einfliessen.
Unser Anspruch ist, dass unsere Umwelt-Projekte auch von einer breiten Öffentlichkeit verstanden und unterstützt werden. Projekte vermitteln, Ziele kommunizieren, Veränderungen dokumentieren: Zusammen mit Graphik- und Kommunikationsfachleuten gestalten wir Informationsabende, Broschüren und Informationskonzepte.
Das Grosse Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia) kommt in der Schweiz nur noch in wenigen Mooren vor und ist vom Aussterben bedroht. Seit 2008 führen wir ein Monitoring des Tagfalters im Toggenburg SG durch. Mit Kartierungen wurden die Grössen und der Zustand der Populationen untersucht. Die in den Lebensräumen vorhandenen Defizite wurden eruiert. Dadurch kann das Grosse Wiesenvögelchen nun gezielt gefördert werden. Mit einer systematischen Bestandesüberwachung wird die Wirkung von Bewirtschaftungsänderungen auf die Populationen verfolgt.
Im Naturschutzgebiet Wichenstein/ Grube Loo, einer ehemaligen Lehmgrube, wurden im Winter 2009/ 2010 diverse Aufwertungsmassnahmen umgesetzt. Ein neues Auslaufbauwerk ermöglicht den Wasserstand im Wichensteiner See zu variieren. Das Wasserregime ist den natürlichen Verhältnissen mit hohem Wasserstand im Frühjahr und tiefem Wasserstand im Winter nachempfunden. Durch Abtrag von höherliegenden Inselbereichen konnten neue Flachwasserzonen geschüttet werden. Die bis dahin eingedolten Ableitungen des Sees und der Grube Loo wurden offengelegt und naturnah gestaltet.
Rote Listen sind anerkannte wissenschaftliche Gutachten, in denen der Gefährdungsgrad von Arten dargestellt ist. Für die Interessenabwägung nach Natur- und Heimatschutzgesetz sind sie eine wichtige Grundlage. Rote Listen werden in der Schweiz im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) von Fachpersonen erstellt. Wir kartierten diverse Kilometerquadrate im Rahmen der Aktualisierung der Roten Listen der Tagfalter (2009-2011) und Libellen (2012-2015).
Im Rahmen des Projektes Endgestaltung Alter Rhein wurden verschiedene Gestaltungsmassnahmen im Mündungsgebiet des Alten Rheins und an der obliegenden Flussstrecke bis zum Bruggerhorn durchgeführt. Mit der Erfolgskontrolle werden die Auswirkungen des Bauprojekts sowie die Erreichung der festgelegten Ziele beurteilt. Im Jahr 2015 fand eine erste umfassende Erfolgskontrolle statt. Untersucht wurden folgende Module: Vegetation (Makrophyten, Land), Wirbellose (Libellen, Mollusken, Makrozoobenthos), Fische, Amphibien, Vögel, Habitatstruktur und Nutzungsaktivität. Im Auftrag der Internationalen Rheinregulierung koordinieren wir in ARGE mit dem Büro UMG (Bregenz, A) das Gesamtprojekt. Für die diversen Module erarbeiteten wir in Absprache mit den zuständigen Behörden die Erhebungsmethodik und legten die Untersuchungsstandorte fest. Die Ausschreibung, die Betreuung der Module und ein Schlussbericht sind weitere Bestandteile des laufenden Auftrags.
Für drei Flachmoore von nationaler Bedeutung in der Gemeinde Wollerau wurde ein Informationskonzept erarbeitet und der Gemeinderat und die kantonale Fachstelle bezüglich Massnahmen zur Besucherlenkung begleitet. Es wurden diverse Informationstafeln (Übersichtstafeln, Thementafeln, Markierungstafeln) und ein Flyer über die Gebiete entwickelt.
Die Sumpfgladiole (Gladiolus palustris) ist eine attraktive und seltene Art der Streuwiesen. 2009 hat Pro Natura St. Gallen-Appenzell ein Projekt zur Förderung der Sumpfgladiole lanciert. Dieses beinhaltet die Förderung bestehender Vorkommen und die Neugründung an geeigneten Standorten. Das Projekt wird durch eine Erfolgskontrolle begleitet. Link zum aktuellen Zwischenbericht: www.pronatura-sg.ch/de/sumpfgladiole