
Bodenkundliche Baubegleitung BBB
Bodenverbesserung
Unser Anspruch ist es, die wertvolle Ressource Boden einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. Dafür arbeiten wir eng mit den verschiedenen Interessengruppen zusammen und förden den Dialog zwischen Baubranche, Landwirtschaft und Behörden.
Die Erfassung der Bodenart und deren Eigenschaften ist eine zentrale Grundlage für alle Projekte, die den Boden betreffen. Basierend auf der Bodenansprache beantworten wir Fragestellungen zur pflanzennutzbaren Gründigkeit, Verdichtungsempfindlichkeit, landwirtschaftlichen Nutzungseignung, Materialeignung oder Schadstoffbelastungen des Bodens.
Der Schutz des Bodens bildet heute bei vielen Bauprojekten ein zentrales Element. Je früher eine BBB in den Prozess eingebunden wird, desto effizienter kann der Bodenschutz in den Projektablauf integriert werden. Unser interdisziplinäres Team begleitet den Prozess vom Bodenschutzkonzept über das Submissionsverfahren bis hin zur Bauausführung.

Die Forschungsgruppe Bodennutzung und Bodenschutz der Berner Fachhochschule erhielt den Auftrag eine Einschätzung des CO2-Einsparpotentials bei einer Wiedervernässung des Rugeller Riets zu erarbeiten. OePlan unterstützte die Forschungsgruppe als lokaler Partner in der Ausführung der Feldarbeiten. Es wurden rund 150 Bohrungen mit dem Bohrstock und 20 Spatenprofile ausgeführt. Die Standorte wurden bodenkundlich beschrieben und es wurden Bodenproben (Material- und Zylinderproben) für die Analyse im Labor genommen. Besonderer Fokus lag in der Bestimmung des Zersetzungsgrads des Torfes und der Abschätzung des Gehalts an organischer Substanz. Die Auswertung hat ein Einsparungspotential von rund 95'000 to CO2 ergeben. (Link zum Bericht: https://www.llv.li/files/au/bericht-bodenkartierung-rr-final.pdf)

Die Wasserkorporation Alt St.Johann-Unterwasser errichtete 2019 eine neue Verbindungsleitung zwischen den beiden Gemeinden. Gleichzeitig wurde das Wasserversorgungsnetz in mehreren Weilern ausgebaut und ein neues Reservoir errichtet. Die Weiler befinden sich in steiler Lage nördlich des Ortszentrums und reichen bis in eine Höhe von 1'200 m ü.M. Die Arbeiten wurden in mehreren Etappen ausgeführt und wurden 2022 erfolgreich abgeschlossen. Wir durften die Arbeiten in allen Phasen vom Bodenschutzkonzept bis zur Bauausführung begleiten. Besonders herausfordernd war das steile Gelände. Für die Arbeiten wurden erstmals eine automatische Tensiometerstation eingesetzt, die die Bodenfeuchtigkeit kontinuierlich aufzeichnet und allen Beteiligten online zur Verfügung stellt.

Durch das Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt werden rund 2.7 ha landwirtschaftlich genutztes Kulturland beansprucht. Ein Grossteil davon ist als Fruchtfolgefläche ausgeschieden. Einzelne Landwirtschaftsbetriebe sind stark von den Hochwasserschutz- und Revitalisierungsmassnahmen betroffen. Das Projekt sieht vor, anfallendes Bodenmaterial im Rahmen von Bodenverbesserungen vor Ort zu verwerten. Betroffene Landwirte wurden in die Planung miteinbezogen um die Akzeptanz für die projektierten Massnahmen zu erhöhen. OePlan wurde als Fachplaner für die Erarbeitung des Bodenschutz- und Bodenverwertungskonzept beigezogen. Die Arbeiten erfolgten in einem interdisziplinären Projektteam. Das Vorgehen bzgl. bodenrelevanten Themen wurde mit den kantonalen Bodenfachstellen (Thurgau und St. Gallen) abgestimmt. Das Projekt befindet sich in der Bewilligungsphase. Derzeit finden die Einspracheverhandlungen statt.

Die Firma JMS betreibt verschiedene Kiesabbau- und Deponiestandorte in den Bezirken See und Gaster. Wir begleiten diese Projekte seit Jahren in der Umsetzungsphase im Bereich Boden und Rekultivierung. Der Umstellungsprozess der Firma im Bereich des Maschinenparks und dem grundsätzlichen Arbeitsvorgang konnte begleitet werden. Die direkte Umlagerung von abgetragenem Bodenmaterial auf Rekultivierungsflächen zeigt gute Erfolge.

In einem Pilotprojekt wurde im Marbacher Isenriet eine Fläche von rund 13 ha verbessert. Es wurden über 27‘000 m³ sandiges Schwemmmaterial vom Abtrag des Mittelgerinnewuhrs des Alpenrheins auf der Fläche eingebaut und fachgerecht in den bestehenden Oberboden eingearbeitet. Wir begleiteten das Projekt während der Bauphase. Die Einhaltung der bodenschonenden Ausführung wurde durch regelmässige Überprüfung der Bodenfeuchte, Optimierungen des Baustellenablaufs und Baustellenbesuche gewährleistet. Nach einer mehrmonatigen Umsetzungsphase konnte eine um rund 20 cm angehobene Fläche wieder an die Bewirtschafter übergeben werden.

Für das Genehmigungsprojekt Alpenrhein auf einer Länge von rund 26 km sind wir im Planungsteam Zukunft Alpenrhein für die Bereiche Terrestrische Ökologie, Landschaft und Nutzungen zuständig. In der Vertiefung Landwirtschaft analysierten wir die Betroffenheit der Landwirtschaftsbetriebe und das Potenzial für Bodenverbesserungen.