Durch fachgerecht durchgeführte Bodenverbesserungen von anthropogen degradierten Böden kann die Bewirtschaftbarkeit und Produktivität von Landwirtschaftsböden langfristig erhalten oder verbessert werden. Unser Ziel ist es, die wertvolle Ressource Boden einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. Dafür arbeiten wir eng mit den verschiedenen Intressengruppen zusammen und Förden den Dialog zwischen Baubranche, Landwirtschaft und Behörden.
Anlass für die Bodenverbesserungs-Projekte der Ortsgemeinde Kriessern SG war der Verkauf eines Grundstückes für den Bau eines Gewerbeparks. Aufgrund des sehr hohen Sandanteils des Bodens konnte der Aushub für Übersandungsprojekte auf abgesackten Halbmoorböden verwendet werden. Das Aushubmaterial wurde vorgängig analysiert und ein bodenschonendes Einbauverfahren auf den Zielflächen ausgearbeitet. Zur bestmöglichen Regeneration der Flächen wurde mit den Bewirtschaftern eine bodenschonende Folgebewirtschaftung ausgehandelt. Durch die Realisierung der ersten beiden Flächen konnten über 1‘000 LKW-Fahrten mit sauberem Aushubmaterial in eine Deponie verhindert werden. Weitere entsprechende Projekte wurden seither ausgeführt oder sind in Ausführung.
In einem Pilotprojekt wurde im Marbacher Isenriet eine Fläche von rund 13 ha verbessert. Es wurden über 27‘000 m³ sandiges Schwemmmaterial vom Abtrag des Mittelgerinnewuhrs des Alpenrheins auf der Fläche eingebaut und fachgerecht in den bestehenden Oberboden eingearbeitet. Wir begleiteten das Projekt während der Bauphase. Die Einhaltung der bodenschonenden Ausführung wurde durch regelmässige Überprüfung der Bodenfeuchte, Optimierungen des Baustellenablaufs und Baustellenbesuche gewährleistet. Nach einer mehrmonatigen Umsetzungsphase konnte eine um rund 20 cm angehobene Fläche wieder an die Bewirtschafter übergeben werden.
Bei einer Grobbeurteilung wurden mehrere Flächen, die sich für eine Bodenverbesserung eignen, begutachtet. In einem zweiten Schritt wurde für zwei Flächen ein Projekt ausgearbeitet und zur Bewilligung eingereicht. Ziel ist beim Anfall von geeignetem Bodenaushub schnell reagieren zu können und das Aushubmaterial nachhaltig zu verwerten. Die Ortsgemeinde möchte durch fachgerechte Bodenverbesserungen die Bodenfruchtbarkeit erhalten und die Bewirtschaftung erleichtern.
Für das Generelle Projekt Alpenrhein auf einer Länge von rund 26 km (Rhesi) sind wir im Planungsteam Zukunft Alpenrhein für die Bereiche Terrestrische Ökologie, Landschaft und Nutzungen zuständig. In der Vertiefung Landwirtschaft analysierten wir die Betroffenheit der Landwirtschaftsbetriebe und das Potenzial für Bodenverbesserungen.